Neues zum Tierschutz
Tag der Tiere 2023 in Hannover
Auch in diesem Jahr nahm der ITV Grenzenlos am Tag der Tiere am 1. Juli in Hannover teil. Über eine politisch äußerst fragwürdige Entscheidung der Veranstalter – die SPD Hannover – im Vorfeld informiert unser nächster Info – Brief Nr. 13 ausführlich. Ca. 25 Tierschutzorganisationen und -vereine demonstrierten erneut ihre Unzufriedenheit mit dem Tierschutz in Deutschland und verurteilten das weiterhin bestehende Leid der Tiere z.B. in Tierversuchen oder der Massentierhaltung. Sie gaben aber auch Einblick in ihre jeweilige Tierschutzarbeit und führten zahlreiche Gespräche an ihren Infoständen.
Der ITV Grenzenlos beteiligte sich in diesem Jahr mit einem Vortrag zum Thema „Hundevermittlung aus dem Ausland – Tierliebe braucht Verstand„. Unser stellvertretender Vorsitzender Dr.med.vet. Michael Drees hielt ihn und betonte dabei besonders die Verantwortung der Tierfreundinnen und Freunde und der beteiligten Vereine, wenn sie ein Tier aus dem Ausland retten wollen:
- Es muss ein Konzept und Strukturen geben!
- Eine Kooperation mit einem vertrauenswürdigen Tierschutzpartner vor Ort im Herkunftsland
- Eine Kooperation mit einer qualifizierten, lokalen Tierarztpraxis, um den Gesundheitszustand abzuchecken
- Eine systematische Prüfung des Verhaltens, des Charakters und der Verträglichkeit der Hunde mit Menschen
- Hilfestellung innerhalb Deutschlands, falls nach der Vermittlung doch gesundheitliche oder verhaltensbezogene Probleme auftreten.
- Behördliche Erlaubnisse innerhalb Deutschland, die nur bei ausreichenden Kenntnissen und Fähigkeiten im Umgang mit Hunden erteilt werden.
- Den ganzen Vortrag finden Sie hier: Hundevermittlung aus dem Ausland_23.07.01
Appell der „Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V.“ (TVT)
Auf Initiative des Stellvertretenden Vorsitzenden des ITV Grenzenlos Dr. med. vet. Michael Drees hat die TVT einen dringenden Aufruf an die Europäische Tierärztliche Vereinigung in Brüssel geschickt. Darin fordert sie, die unkontrollierte Fortpflanzung der Straßenhunde in Rumänien durch Kastrationen zu begrenzen und für das Wohlergehen der Hunde in Rumänien zu sorgen.
Den ganzen Brief lesen Sie hier: Brief Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
Hier finden Sie einen kurzen Zusammenschnitt der Veranstalter zum Tag der Tiere 2023: https://wetransfer.com/downloads/aca117e7250381688539ffcfa5cccbbb20230720184445/c5a738eef784c0ed5b9ec5529fec057320230720184445/23a083
Brief an den rumänischen Staatspräsidenten Herrn Klaus Iohannis
Nach drei bedauerlichen Vorfällen mit 2 Todesopfern geht eine neue Welle der Gewalt gegen Straßenhunde durch Rumänien. Dabei verkennt die Politik, dass ihre Politik der letzten Jahrzehnte fehlgeschlagen ist. Massive Tötungen in städtischen Auffanglagern werden das Problem der Streuner nicht lösen.
Der ITV Grenzenlos hat sich deshalb mit dem nachfolgenden Brief an den rumänischen Staatspräsidenten Herrn Klaus Iohannis gewandt:
Endlich Rettung von Hunden aus der Ukraine
Endlich gelang es, 17 Hunde aus einem Tierheim im umkämpften Charkiv nach Rumänien ins „Offene Tierheim“ zu bringen. Es war eine lebensgefährliche Aktion, aus dem ständig unter Beschuss stehendem Land die Tiere zur Grenze zu transportieren. Viele mutige und engagierte Tierfreund*innen waren daran beteiligt: Natalia von Schlippe aus Süddeutschland , die unermüdlich bemüht ist, besonders die Tiere aus dem Kriegsgebiet zu retten, die von Flüchtlingen in der Ukraine zurückgelassen wurden. Yarina, die Tierheimleiterin in Charkiv, der es immer wieder gelingt, Teams zu finden, die unter riskantem persönlichem Einsatz die Hunde und Katzen über die Grenzen bringen. Diese zumeist jungen Leute geben sich dann als Flüchtlinge aus, die mit ihren Haustieren – maximal 5 Hunde auf einmal – zu Fuß über die Grenze laufen, wo dann der Transporter steht, um die gestressten Tiere aufzunehmen.
Am 20.04 war es soweit: Am Grenzübergang Halmeu passierten mehrmals junge tierliebe Menschen mit mehreren Hunde die Grenze. In Rumänien stand Karsci , der Leiter des Offenen Tierheims, um die Hunde entgegenzunehmen und in den Transporter zu verfrachten. Karsci fuhr dann mit ihnen nach Sisterea und brachte sie in Sicherheit. Es war schon dunkel und nicht ungefährlich, weil Halmeu ein Grenzübergang vorrangig für LKWs ist und keinen Fußweg hat. So geschah es, dass eine Hündin entwischte. Nur durch Karscis Geistesgegenwart und blitzschnelle Reaktion konnte er sie wieder einfangen. Als Dank dafür hat die Hündin ihn gebissen. Karsci trug es mit Fassung.
Unter den Hunden war ein älterer Rüde sehr erschöpft. Ritchi war das Ganze zu viel, er blieb einfach liegen. Leider starb er am 23. 04 . Wenn die anderen Tiere sich ausgeruht und erholt haben, werden sie medizinisch behandelt. Dann werden sie fotografiert und von Loredana beschrieben und in der Homepage des ITV Grenzenlos einzeln vorgestellt. Bis dahin vergeht noch einige Zeit, während der sich die Hunde akklimatisieren können.
Leider konnte das gespendete Futter für Hunde in der Ukraine nicht übergeben werden. Es ist jetzt in Rumänien und kommt den Hunden aus der Ukraine zu gute. Die beteiligten Helfer*innen wurden mit einer Geldspende des ITV Grenzenlos e.V. belohnt.
Alle Mitglieder des ITV Grenzenlos und all diejenigen, die Hunde adoptiert haben, um in Sisterea Platz zu schaffen, sind den vielen Helfern und Helferinnen aufrichtig dankbar. Ohne sie hätten die Tiere kein Chance gehabt. Besonderer Dank gilt auch Robert Smith, der die Unterbringung der Hunde im „Offenen Tierheim“ in Sisterea möglich gemacht hat.
Die 17 Hunde sind stellvertretend für ihre zahlreichen Artgenossen, die infolge des Kriegsgeschehens in der Ukraine ständig einem grauenvollen Tod ausgeliefert sind, nach Rumänien gekommen.
Es wird weitere Rettungs-Transporte geben; denn in der Ukraine warten unendlich viele verlassene und hilflose Tiere auf Rettung.